Triumphe, volle Ränge und Tragödien

quadchallenge_logo2016_kleinDer MSC Angenrod hatte sein 45. DMV Grasbahnrennen als Highlight der Saison angekündigt, und das wurde es auch: Am Rußbergring gab es am letzten Juli-Wochenende alles, was zum Motorsport dazu gehört: Dramatische Rennläufe, volle Zuschauerränge, grosse Triumphe, aber auch Unfälle, Verzögerungen und jede Menge Staub.

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Weit über 1000 Zuschauer waren auf den Rußbergring gepilgert – dank des idealen Wetters und der guten Werbung des Vereins die grösste Zuschauermenge in Angenrod in den letzten zehn Jahren.

Und die Fans, die in vier, fünf Reihen an der Strecke standen, bekam für ihr Geld ein Monster-Sportprogramm: in elf (!) Klassen, davon sechs Quad- und einer Kartklasse, wurde gefahren; mehr als 70 Fahrer waren am Start, die an beiden Tagen mehr als 70 Mal (!) auf die Strecke gingen.

Der vierte Wertunglauf der DMV Quad Challenge hatte aber auch einige Wermuthstropfen zu verkraften: Schon im ersten freien Training stürzte Corina Schomber so schwer, dass sie mit einer Gehirnerschütterung per Helikopter zur Beobachtung in die nächste Klinik geflogen werden musste. Inzwischen ist sie wieder zuhause – weiterhin gute Besserung!

Nur einen Trainingslauf später stürzte Gordon Roß in der Klasse 2 und musste ebenfalls zur Untersuchung ins Krankenhaus. Gottseidank zog sich der Mecklenburger nur eine Rippenprellung zu, konnte aber am Wochenende nicht mehr fahren.

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Schon am Samstag wurde die Hälfte aller Quad- und Speedkartrennen gefahren. Da verständlicherweise auch Bernd Schomber nicht mehr startete, endete das dezimierte Rennen der Automatikklasse mit dem Sieg von Ray Gärtner vor Milan Dreier und Conny Kraft.

In der Rookiesklasse waren noch vier Fahrer am Start und ein Rückkehrer überraschte: Der 14-jährige Malte Hermann gewann in seinem ersten Saisonrennen und bei seinem ersten Start in der Klasse 2 mit seiner EATV deutlich vor David Barthoschek (MSC Angenrod) und Julia Berck (Grünberg). Julia Berck stürzte in ihrem letzten Lauf und musste von der Rennärztin behandelt werden.

Mit sechs Fahrern auf der Bahn war die 450er-Klasse heiß umkämpft. Der Lokalmatador und 1. Vorsitzende Stephan Bischoff ließ nichts anbrennen. Er gewann alle Läufe und wurde vor Dietmar Ziegler und Dieter „Teddy“ Desenz souveräner Tagessieger. Lokalmatador „Matze“ Hahnke hatte einen Ausfall und wurde ungewohnt nur Fünfter.

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In der „Königsklasse“ MEFO Sport sollte die Rekordzahl von zehn Piloten starten. Leider durfte Paddy Thorne ausgerechnet an seinem 77. Geburtstag nicht mitfahren, weil es ihm der Sportkommissar mangels passender Ausschreibungspapiere verweigerte.

Stefan Wagner war hier so überlegen wie Doppelstarter Stephan Bischoff bei den 450ern. Der Bad Emstaler gewann in allen vier Läufen, im A-Finale vor Nico Rausch, Christian Bonkowski und dem Ungarn Istvan Regi. Nico Rausch bewies mit dem 2. Gesamtrang, was in ihm steckt, nachdem sein Zweitakt-Snowmobilmotor jetzt endlich dreht.

Bei den Jüngsten in der Schülerklasse war seit langem wieder einmal Phill Grünberg dabei, der allerdings wegen zweier Geschwindigkeitsüberschreitungen nur Fünfter wurde. Chantal Wagner gab nur 1 Punkt an Grünberg ab und siegte vor Leon Ziegler und dem Homberger Bela Praxl.

In den Jugendklassen gewann in der Klasse 6a Marvin Schulze vor Marlon Dreier; in der 6b war Niko Bauer ein weiteres Mal vor Simon Bonkowski erfolgreich.

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Auch die Speedkarts boten mit neun Startern wieder eine Riesen-Show. Der Detmolder Andreas Klaus war auch in Angenrod das Maß der Dinge. Er bezwang mit dem Jawa seinen härtesten Konkurrenten, Peter Heussner aus Kerspenhausen. Dritter wurde mit Karsten Herwig ein weiterer Nordhesse. Dessen Niederaulaer Nachbar Mario Opfer (5.) fiel im A-Finale aus. „Alterspräsident“ Johnny Bund hielt gut mit und wurde Siebter. Katrin Wagner verlor ihre Podestchancen, weil sie im A-Finale disqualifiziert wurde.

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Die erstmals überhaupt ausgetragenen B-Lizenz Gespann-Masters gewannen die Lokalmatadoren Osswald Bischoff/Mario Siebert vom MSC Angenrod vor Manuel und Benjamin Maier sowie den Engländerinnen Natasha Bartlett/Ciara Southgate.

Der Endlauf dieser Klasse wurde um 19 Uhr gestartet. Wäre nicht die extreme Staubentwicklung und die vielen Unterbrechungen und Stürze gewesen, hätte man von einem perfekten Rennen sprechen können. Rekordverdächtig war es aber allemal.

Schon in weniger als zwei Wochen geht es weiter mit der DMV Quad Challenge: Am Sonntag, 14. August auf der Grasbahn des AMCC Heringen an der Werra.

Fotos: Claudia Mannes
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