Bedingt durch die Ferienzeit und einige technische Ausfälle war das Fahrerfeld beim 6. Lauf zur Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft am Sonntag in Diedenbergen eine Woche nach Angenrod überschaubar. Aber die Show stimmte auch diesmal und um 16.03 Uhr wurde das letzte der 36 durchwegs spannenden Rennen abgewinkt.
Vor dem Hauptrennen gab es eine emotionale Fahrervorstellung: Europas ältester Quadrennfahrer, Paddy Thorne erhielt vor dem versammelten Publikum, zusammen mit seiner Sheila, ein Geburtstagspräsent zu seinem 79. Geburtstag just an diesem Sonntag überreicht. Fahrer, MSC Diedenbergen und Organisatoren hatten sich zusammengetan, um Paddy, der sichtlich gerührt war, mit geeigneten Geschenken zu versorgen.

Nach der Zeremonie trat Manuela Stüßer von der gemeinnützigen Organisation der Clown Doktoren auf und informierte die Zuschauer über die Arbeit der Clown Doktoren bei der Betreuung von Kindern im Krankenhaus. Frau Stüßer war als „Dr. Gernegroß“ verkleidet und ging zusammen mit Chantal Wagner und Felix Schulze anschließend durchs Publikum, um das Spendenaufkommen der Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft in der Saison 2017 wieder um ein Stück zu erhöhen.

Danach hatten die Motoren das Wort. In der Automatikklasse 1 setzte sich die Heinz-Brandt-Show fort. Der Homberger gewann mit Maximum vor der immer stärkeren Susanna Lopez und deren Teamkollegen Jörg Petry.

Die Rookies-Klasse war dezimiert, da der verletzte Andreas Hermann nur als Zuschauer dabei war und auch sein Schwiegersohn Max Gerding verhindert war. Malte Hermann gewann für das Quad Racing Team Hermann vor Teamkollege Niklas Staufenberg, der zwar einmal Malte bezwang, aber wegen einer Disqualifikation nur Dritter hinter Doppelstarter Jörg Petry wurde.

Die neue Königsklasse 500 ccm war trotz Ferienzeit mit 8 Piloten voll besetzt. Stephan Bischoff musste wieder auf das „Leihquad“ von Matze Hahnke zurückgreifen und kam diesmal nicht wie gewohnt zurecht. Reiko Menning zog mit Punktemaximum vor Marco Hellwig, dem Ungarn Istvan Regi und Bischoff ins A-Finale ein. Dieses Finale gewann Bischoff, doch Reiko Menning fuhr nach schlechtem Start noch auf Platz 2 vor und war mit 3 Punkten Vorsprung Gesamtsieger vor Hellwig (im Finale Dritter) und Bischoff. Der schnelle Ungar Istvan Regi verpasste in der Klasse 3 diesmal das Podest sogar trotz eines Laufsieges gänzlich.

Bischoff und Regi waren, wie Christian Bonkowski, auch in der MEFO Sportklasse am Start. Hier liess sich Regi nicht die Butter vom Brot nehmen und gewann drei der vier Läufe. Bischoff drehte sich schon im ersten Lauf in den Innenraum und war damit bereits raus aus der Siegesjagd. Er gewann auch hier den letzten Lauf, wurde aber hinter dem konstanten Bonkowski Dritter. Geburtstagskind Paddy Thorne erzielte als Vierter seine beste Saisonplatzierung, allerdings konnte Nico Rausch mit technischen Problemen an der Banshee nur einen Lauf mitfahren.

Chantal Wagner musste in der Schülerklasse mit ihrem alten (Ersatz-) Quad antreten, gab aber diesmal keinen Punkt ab. Justin Reichmann (3.) fiel im letzten Lauf aus und Felix Schulze fuhr diesmal, immer bei den Leuten dabei, mit toller Leistung auf Platz 2.

In den beiden Jugendklassen waren 5 Nachwuchsleute auf der Bahn. Die Klasse 6a gewann Marvin Schulze, während Marlon Dreier (2 Geschwindigkeitsüberschreitungen) einen rabensachwaren Tag erwischte.

In der Klasse 6b ereignete sich eine kleine Sensation: Nicht Abo-Sieger Malte Hermann, sondern Niko Bauer stand am Schluss auf dem Siegertreppchen ganz oben. Der frisch aus dem Urlaub gekommene Homberger vom MSC Neuenhasslau kämpfte wie ein Löwe und bezwang Malte in den Läufen 2, 3 und 4. Dabei fuhren Beide in mehreren Läufen rundenlang nebeneinander her. Spitzensport in der Jugendklasse!

Dritter in der Klasse 6b wurde Simon Bonkowski vom MSC Melsungen.

Am stärksten dezimiert war aus den verschiedensten Gründen die Speedkart-Klasse. Sie begann mit sechs Fahrern, aber Jürgen Braun musste schon nach Lauf 1 mit Technikdefekt aufgeben. Daher fiel das B-Finale aus, und – wie schon so oft bei den Karts – konnte die Konstellation vorm A-Finale spannender nicht mehr sein: Die Startaufstellung lautete Ingo Duttine (17 Punkte), Markus Tork (16), Peter Heußner (16) und Katrin Wagner (16).

Im Klartext: Jeder der Vier konnte Tagessieger werden! Markus Tork zog mit dem besten Start davon; Duttine konnte folgen, kam aber nicht mehr heran. Heussner kam als Dritter ins Ziel und Katrin hatte diesmal von der schlechtesten Startposition keine Möglichkeit, aufs Treppchen zu kommen. Axel Pörschke erreichte das A-Finale nicht und wurde Fünfter.

Der 6. Meisterschaftslauf in Diedenbergen war ohne Wenn und Aber ein voller Erfolg. Es gab keinen einzigen Sturz und keine Verletzung; die Organisation des MSC Diedenbergen war wie immer mustergültig.

Auch diesmal haben die Quadler und Kartfahrer nur knapp zwei Wochen Ruhepause. Schon am 12. und 13. August geht es weiter mit dem nächsten Lauf am „Fusse der Weissen Berge“ in Heringen an der Werra. Dort findet nicht nur der 7. Lauf zur Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft statt, sondern auch ein Meisterschaftslauf der Deutschen B-Lizenz Gespann-Masters.

Alle Fotos: Klaus Goffelmeyer