Homberg: Nur erste Hälfte des Doppelschlags

quadchallenge_logo2016_kleinDer MSC Ohmtal plante auch für dieses Jahr einen „Doppelschlag“ – einen Wertungslauf zur DMV Quad Challenge am Samstag, einen am Sonntag. Doch der Wettergott war dagegen.

Während beim Rennen am Samstag noch ideale, trockene Wetterbedingungen vorherrschten und die Veranstaltung komplett mit 46 (!) Rennläufen ohne Zwischenfall und ohne Unfall über die Bühne ging, kam in der Nacht zum Sonntag und vor allem am Sonntagvormittag der angekündigte Starkregen, der den Bahnbelag auf der Asphaltbahn derart durchtränkte, dass alle Bemühungen des Bahndienstes, das Oval wieder befahrbar zu machen, scheiterten.

Um 11.00 Uhr musste die Vorsitzende Heidi Höfert-Brandt zum Mikrofon greifen und die Absage verkünden – zumal weiterer Starkregen gemeldet war und dann auch kam.

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Alle Teilnehmer zeigten Verständnis für die Entscheidung und packten ihr nasses Equipment ein.

Am Samstag wurde den Zuschauern in allen acht Klassen indes großer Sport geboten. Obwohl der MSC Ohmtal nur maximal vier Fahrer pro Lauf zuließ, waren die meisten Rennen spannend und, auch wenn um jeden Zentimeter gekämpft wurde, blieb der Renntag unfallfrei.

In der Automatikklasse, die jahrelang von Fahrern des MSC Ohmtal dominiert wurde, stahl diesmal der Bochumer Ray Gärtner den Hombergern die Show. Er gewann alle Läufe und das Ehepaar Schomber stritt sich um den zweiten Podestplatz. Den letzten Lauf (ohne Gärtner) gewann Corina, dennoch hatte Bernd Schomber am Schluss 2 Punkte mehr als sie. Der junge Milan Dreier aus Nieder-Ohmen hatte Platz 4 gepachtet und die zweite Dame im Bunde, Conny Kraft vom MSC Angenrod zeigte eine ordentliche Rennpremiere.

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In der Rookiesklasse bekam „Ghostrider“ Stefan Salm wie in Ludwigslust Konkurrenz durch die Mecklenburger Gordon Roß und Björn Ohlrich. Aber erneut gewann der Fahrer des MSC Neuenhasslau mit Maximum vor dem Parchimer Roß.

Die 450er Klasse stahl der angeblichen „Königsklasse“ MEFO Sport diesmal die Show und produzierte die mit Abstand spannendsten Rennen. Von 5 Piloten waren immer 4 auf der Bahn und das brachte Pfeffer in die Rennen. Matthias Hahnke vom MSC Angenrod gewann mit seiner Suzuki die ersten vier Punktläufe und stand damit vorzeitig als Tagessieger fest. Im letzten Lauf ging es um die Plätze 2, 3 und 4. Damian Liszkowski hatte sich in der Zwischenzeit die Suzuki von Stephan Bischoff geliehen und fuhr wie vom anderen Stern. Im letzten Lauf aber verdrängte Didi Ziegler mit seiner Banshee erst Mario Wiedenhöft und dann den Polen von der Spitze, gewann und wurde Zweiter vor Liszkowski und Wiedenhöft. Der Ungar Norbert Varga hatte wegen Reifenwechsels den ersten Lauf verpasst.

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In der MEFO Sport-Klasse starteten 6 Fahrer. Stefan Wagner war einmal mehr nicht zu schlagen und siegte auf der GasGas-Aprilia mit Punktemaximum. Im A-Finale setzte er sich gegen den entfesselten Ungarn Istvan Regi durch, der bis zur Ziellinie nie aufgab. Dritter im A-Finale und damit auf dem Podium war Christian Bonkowski. Das B-Finale gewann Reiko Menning, der wegen einer Innenraum-Disqualifikation zurückgefallen war, vor Paddy Thorne und Nico Rausch, der endlich seinen Zweitakt-Snowmobil-Motor zum Laufen gebracht hat. Paddy mit seinen fast 78 Jahren ein weiteres Mal nicht Letzter – Chapeau!

Auch die Kidsklasse 5 war mit sechs Teilnehmern gut besetzt. Die Überschreitung des Geschwindigkeitslimits von 60 km/h spielte diesmal eine größere Rolle. Max Streller, dem Rookie aus Sachsen, der nie zu schnell war, reichte ein Laufsieg zum obersten Treppchen mit 21 Punkten. Im A-Finale gewann Lokalmatador Bela Praxl vom MSC Ohmtal, der Gesamtzweiter wurde, vor Streller und dem Gesamtdritten Leon Ziegler. Der verriet auf dem Siegerpodest sein Erfolgsrezept: Ein erholsames Mittagsschläfchen.
Das B-Finale gewann Chantal Wagner vor Felix Schulze und Nico Salm.

Die Klassen 6a und 6b fuhren diesmal getrennt. Marlon Dreier war einmal zu schnell (Punktabzug), aber der junge Mann aus Mücke wurde mit drei Laufsiegen Tagessieger vor Theo Garthe aus Urbach und Marvin Schulze vom MSC Michelbacher Hütte.
Das Zweier-Duell in der Jugendklasse 6b gewann erneut der Homberger Niko Bauer mit vier Siegen gegen den Felsberger Simon Bonkowski.

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In Homberg rückten die Speedkarts (offiziell jetzt die Klasse 7) mit acht Fahrern an, davon sieben aus Hessen. Der einzige Westfale und einzige Jawafahrer, Andreas Klaus, war unschlagbar, gewann seine Vorläufe und dann das A-Finale vor Peter Heussner und Mario Opfer, beide aus Niederaula. Der Älteste, Horst „Johnny“ Bund war mit 14 Punkten ebenfalls fürs A-Finale qualifiziert, konnte aber nicht antreten. Das B-Finale gewann Karsten Herbig vor Katrin Wagner vom MSC Angenrod, die auch in ihrem erst zweiten Rennen wieder stark auffuhr. Achim Köhler und Mario Schuchard konnten nicht mehr starten.

Nach dem Rennen ging die After-Race-Party bei Live-Musik im Festzelt weiter. Kurz vor Mitternacht war die Stimmung mit Party-Animateur Damian Liszkowski auf dem Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner, dass es am Sonntag leider nicht weitergehen würde. Aber vielleicht hatte auch das einen tieferen Sinn.

Am Samstag kam eine Gruppe mit Kindern und Jugendlichen des Albert Schweitzer Kinderdorfes in Wetzlar auf Einladung des MSC Ohmtal mit ihren Betreuern. Die Albert Schweitzer Kinderdörfer werden dieses Jahr  mit der Spendenaktion der DMV Quad Challenge unterstützt. Die Kids durften sogar bei der Fahrervorstellung mitfahren (Foto) und waren über einen Tag, der in ihrer Erinnerung haften bleibt, begeistert. Am Sonntag reiste die Gruppe des Albert Schweitzer Kinderdorfes aus Hanau leider vergeblich an. Doch die Kids erhielten bereits eine Einladung für das Quadrennen am 21. August in Diedenbergen.

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Der einzige Akteur, der an diesem Wochenende ins Krankenhaus musste, war der Ungar Istvan Ragi, der vom nassen Zuschauerhang abgerutscht war und sich den linken Knöchel verstauchte. Er konnte nach einer Untersuchung bald wieder entlassen werden und kündigte den nächsten Start mit seinen Landsleuten beim

4. Lauf zur DMV Quad Challenge am 30./31. Juli in Angenrod an.
Am Russbergring im Alsfelder Stadtteil starten nicht nur alle Quadklassen und Speedkarts. Es geht bei der Mammutveranstaltung in Angenrod auch um Punkte für den B-Lizenz-Gespanncup, die internationale und die B-Lizenz-Soloklasse.  

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Fotos: Heidi Höfert-Brandt

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